Romanisches Café
Veröffentlicht von admin in Mitteilungen · Freitag 04 Dez 2020
Pressemitteilung zum Bundeshaushaltsbeschluss am 27. November 2020
Im Bundeshaushalt 2021/2022 wurden 200.000 € bewilligt für die Projektentwicklung und Umsetzung des Informationsorts:
Das Romanische Café
und der Kurfürstendamm
im Berlin der 1920er Jahre
Am Originalschauplatz in der City West wird ein Informationsort über das Romanische Café, dessen Protagonist*innen und deren Werke sowie über den Kurfürstendamm im Berlin der 1920er Jahre entstehen. Unterhaltsam, informativ und interaktiv soll dieser Ort die Erinnerung an diese aufregende Zeit in Berlin lebendig werden lassen.
In den 1920er Jahren war das Romanische Café Treffpunkt der kreativen Bohème. Dort haben sich Literat*innen, Dichter*innen, Schauspieler*innen, Produzenten*innen, Maler*innen und andere Kreative der Zeit getroffen. Es war nicht nur Café, sondern Börse, Büro, Wohnzimmer, Atelier, Studio und Vorzimmer und wurde zu einem der legendärsten Co-working Spaces seiner Zeit. Dort haben sich u.a. Kurt Tucholsky, Jeanne Mammen, Erich Kästner, Max Liebermann, Irmgard Keun, Bertold Brecht, Else Lasker-Schüler, Billy Wilder und Hans Eisler getroffen. Sie haben dort gemeinsam gearbeitet, debattiert - und sich vergnügt. Das kulturelle Erbe dieser Protagonist*innen prägt noch heute unser Selbstverständnis und wird in der ganzen Welt rezipiert. Das Romanischen Café und der Kurfürstendamm mit seinen vielen Lichtspielhäusern, Amüsierbetrieben, Galerien, Tanzpalästen sowie dem alltäglichen Luxus und Laster war das hippe, künstlerische und intellektuelle Zentrum vom jungen Groß-Berlin.
Das Ende der Weimarer Republik und die Machtergreifung der Nationalsozialisten kann am Schicksal der berühmten Besucher*innen des Romanischen Cafés schmerzlich nachvollzogen werden – sie wurden verfolgt, flohen in die Emigration oder wurden ermordet. Das Café wurde schließlich im Bombenhagel zerstört. Das Romanische Café befand sich im Romanischen Haus II, dort wo heute das Europa-Center steht.
Der Informationsort wird eine ständige Ausstellung zum Romanischen Café und dem Kurfürstendamm in den 1920er Jahren präsentieren sowie wechselnde Ausstellungen zu relevanten Personen, Werken und Ereignissen. Zugleich wird hier ein Mahnort für Freiheit und Demokratie entstehen, an dem aktuelle Themen verhandelt werden können. Literatur, Filme und Souvenirs werden zum Mitnehmen angeboten, und schließlich darf auch ein Café nicht fehlen.
Visionsträgerin und Projektleiterin ist Katja Baumeister-Frenzel. Die Kulturwissenschaftlerin ist in Berlin-Charlottenburg geboren und ist Gründerin der Kulturagentur KulturGut. Sie ist zertifizierte Projekt-Managerin und initiiert, begleitet und leitet Kulturprojekte in Berlin. Als Dozentin an der Universität Potsdam unterrichtet sie internationale Student*innen mit dem Schwerpunkt Berlin und die 1920er Jahre. Sie hat viele Jahre in der 5-Sterne Hotellerie und Tourismuswirtschaft gearbeitet.
Projektträgerin ist die AG City, die sich darüber freut, dass mit dem Informationsort Romanisches Café ein Stück Geschichte am Kurfürstendamm sichtbar gemacht wird, die dort auf den ersten Blick nicht mehr zu finden ist. Aufgrund der derzeitig anstehenden 100-jährigen Jubiläen, wie z.B. 100 Jahre Groß-Berlin, sowie dem aktuellen pop-kulturellen Fokus auf die 1920er Jahre, ist das Interesse an der Kulturgeschichte der 1920er Jahre in Berlin immens gestiegen. Nun können der großen Nachfrage und Neugier der Berliner und Touristen (die hoffentlich bald wieder in die Stadt kommen können) entsprochen werden.
Visit Berlin stand in der Entwicklung der Idee bereits helfend zur Seite und wird die Umsetzung des Projektes als Beirat unterstützen.
Weitere Akteure und Kooperationspartner werden sich nun zusammenfinden, um im nächsten Schritt ein attraktives Konzept zu entwickeln.
Die Finanzierung wurde ermöglicht durch den Einsatz von Herrn Klaus-Dieter Gröhler (MdB), ehemaliger stellvertretender Bürgermeister und Bezirksstadtrat von Charlottenburg- Wilmersdorf.
Katja Baumeister-Frenzel
KulturGut | Projekte Management Recherche
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14059 Berlin
Mobil: 0177/8398747
E-Mail: mail@kultur-gut.berlin
Website: www.kultur-gut.berlin