Stiftung historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg
Foto: Juliane Bluhm
Südstern 8-10, 10961 Berlin
Die im Jahr 1989 gegründete Stiftung setzt sich für denkmalpflegerische Arbeiten auf historischen Kirch- und Friedhöfen ein.
Ziel der Stiftungsarbeit ist der Erhalt von Grabstätten von besonderem kunst-, kultur- und stadtgeschichtlichem Rang, für deren Sicherung den Friedhofsverwaltungen keine ausreichenden Mittel zur Verfügung stehen. Hier sieht die Stiftung ihre Aufgabe vornehmlich in der Akquise und Verwaltung von Drittmitteln zur Pflege und zum Erhalt der Objekte.
Die Stiftung hat bisher ca. 1.000 Grabanlagen vor dem Verfall bewahren können. Darüber hinaus hat sie durch ihre Arbeit wesentliche strukturelle Merkmale von historischen Friedhofsanlagen, wie Alleen, Kapellen und Brunnen erhalten oder wiederherstellen können. Dabei erfordern der hohe denkmalpflegerische Wert und die Vielgestaltigkeit der historischen Friedhöfe eine differenzierte Vorgehensweise bei der Sicherung und Restaurierung der Anlagen.
Die Stiftungsarbeit wird finanziert durch Zuwendungen öffentlicher Einrichtungen, u. a. Landesdenkmalamt Berlin, Lottostiftung Berlin, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, Evangelischer Friedhofsverband Berlin Stadtmitte.
Aktuell gehören der Stiftung 21 Stifter an, sie betreut mehr als 50 Kirch- bzw. Friedhöfe.
Die Stiftung ist nicht nur denkmalpflegerisch tätig, sie bietet auch Friedhofsführungen und andere Veranstaltungen an. Gemeinsam mit dem Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte und der Mendelssohn Gesellschaft e.V. hat sie im November 2013 die Ausstellung "Die Familie Mendelssohn und ihre Gräber vor dem Halleschen Tor" als Dauerinstallation in der denkmalgerecht sanierten Kapelle auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof am Halleschen Tor eröffnet.
Seit November 2014 ist die durch die Stiftung getragene Friedhofs-App www.wo-sie-ruhen.de online. Die App bietet ein Leitsystem für 37 national bedeutsame historische Friedhöfe in Deutschland. Sie dient zur Routenplanung und audiovisuellen Information über Ehrengrabstätten, Gräber berühmter Persönlichkeiten, Grabmale von herausragender architektonischer wie kunsthistorischer Bedeutung sowie solche mit außerordentlichen Restaurierungsleistungen.
Im Sommer 2015 wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof I die 1928 erbaute Friedhofskapelle nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wieder eröffnet. Die Sanierung der Kapelle durch Nedelykov Moreira Architekten ist mit einer Lichtinstallation des amerikanischen Künstlers James Turrell verbunden.
Grabpatenschaften
Viele bedeutsame Grabstätten sind akut vom Verfall bedroht. Eine Grabpatenschaft bietet Gelegenheit, aktiv zum Erhalt von Kulturgut beizutragen.
Das Landesdenkmalamt Berlin hat mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Charlotte-Böhme-Roth-Stiftung, des Vereins Denk mal an Berlin e.V., dem Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte und unserer Stiftung einen Katalog herausgegeben, in dem Informationen zu 100 ausgewählten Grabstätten und über den Restaurierungsaufwand detailliert aufgeführt sind. Den Katalog "Unter jedem Grabstein eine Weltgeschichte – Berliner Grabmal retten" kann man im Internet unter www.beriner-grabmale-retten.de einsehen. Daneben gibt es auch Patenschaften außerhalb des Katalogs, die nach Absprache mit der jeweiligen Friedhofsverwaltung übernommen werden können.
Interessenten können durch die Übernahme einer Patenschaft auch das Nutzungsrecht erwerben, um sich oder Angehörige in einer historischen Grabanlage beisetzen zu lassen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für Berufsverbände, Firmen, Vereine und Freundeskreise, ein für sie bedeutsames Grabmal als Pate zu bewahren.
Kontakt:
Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg
Südstern 8-10
10961 Berlin
Telefon: 030/31986029
Fax: 030/6931027
Juliane Bluhm
Gertrud Dailidow-Gock
Spendenkonto:
Ev. KKV Berlin Mitte-Nord/ Stiftung Kirchhöfe
Evangelische Bank
IBAN: DE90 5206 0410 6603 9955 50
BIC: GENODEF1EK1
Impressionen der Friedhöfe (Fotos: Juliane Bluhm)