Aus für das Jagdhaus Schmöckwitz
Jagdhaus Schmöckwitz
Wernsdorfer Str. 27, 12527 Berlin-Schmöckwitz
Dem Jagdhaus Schmöckwitz ist kein langes Leben mehr beschieden.
Am 28.10.2014 genehmigte die Untere Denkmalbehörde des Bezirks Treptow-Köpenick den Abbruch der Überreste des ehemaligen Jagdhauses Schmöckwitz in der Wernsdorfer Straße. Die Genehmigung wurde mit der Auflage erteilt, dass der Abbruch durch ein qualifiziertes Bauforschungsbüro zu begleiten und zu dokumentieren ist. Das Jagdhaus war zwar durch die Ausweisung in der Berliner Denkmalliste vom 14.06.2001 als Baudenkmal denkmalrechtlich geschützt, ist aber durch Vandalismus, ausbleibender Nutzung und schließlich Brand seit Jahren dem Verfall preisgegeben. Die Reste des ursprünglichen Fachwerkhauses sind nach Prüfung nicht überlieferungsfähig. Das konstruktive Fachwerkgerüst ist vollständig zerstört, die 1926 davor geblendete Ziegelfassade nicht tragfähig und nicht erhaltungswürdig.
Das Jagdhaus wurde 1702 im Auftrag von König Friedrich I. in Preußen errichtet und war Teil einer einzigartigen Residenzlandschaft. Das bis dahin mittelalterlich geprägte Berlin wurde zu seiner Regierungszeit zu einer prächtigen barocken Residenzstadt ausgebaut. So bestimmten Stadtpaläste und respektable Bürgerhäuser den Schloss- und Regierungsbereich Berlins. Andreas Schlüter setzte mit dem Umbau des Berliner Schlosses Maßstäbe. In seiner Regierungszeit entstanden außerdem ab 1694 das Zeughaus Monbijou (1703), ab 1695 das Schloss Charlottenburg, ab 1695 die Parochialkirche, das Friedrichshospital und vom Jahre 1701 an die beiden Dome auf dem Gendarmenmarkt. Das Jagdhaus Schmöckwitz wurde vom königlichen "Hof-Baumeister" Martin Grünberg entworfen und bildete den südlichen Endpunkt eines königlichen Jagdreviers.
Aus: Pressemitteilung des Bezirks Treptow-Köpenick vom 29.10.2914
Jagdhaus Schmöckwitz